Dies ist eine wichtige Frage. Eines der Kriterien, ob ein Glaube lebendig ist, liegt im Nutzen für das Alltagsleben. In Bezug auf die christliche Religion heisst das zum Beispiel: Erhalte ich Hilfe für die täglichen Herausforderungen? Was bringt es mir an Jesus zu glauben? Hat der Glauben an ihn positive Konsequenzen?
Es macht wenig Sinn, wenn wir „nur“ die Regeln und
Vorschriften einhalten und dies mehr einengend als befreiend ist. Jesus möchte
Halt und Zuversicht geben. Der Alltag soll sich verändern – der Glaubende soll
Hilfe bekommen durch seine Spiritualität…
Eine Gruppe von Menschen, die Deisten, glauben dass Gott
oder Jesus nicht mehr ins Weltgeschehen eingreift. D.h. in der vorliegenden
Diskussion: Gott lässt uns mit den Fragen des Alltags vollumfänglich alleine. Laut
Duden wird der Deismus wie folgt definiert:
„Gottesauffassung der Aufklärung des 17. und 18.
Jahrhunderts, nach der Gott die Welt zwar geschaffen hat, aber keinen weiteren
Einfluss mehr auf sie ausübt.“*
Das ist eine Antwort auf die obigen Fragen und eine mögliche
Weltanschauung. Ich persönlich empfinde sie unvollständig. Was bringt es mir,
wenn ich weiss, dass Gott die Welt erschaffen hat und dabei bleibt es. Kann ein
Gott der Liebe abseits seiner Schöpfung stehen? Unmöglich, dass er sich kalt
zurück zieht. Wir Menschen brauchen im Hier und Jetzt das Eingreifen Gottes!
Meiner Meinung nach sind der Glaube an Jesus und die
Nachfolge sehr konkret: Wenn wir mutlos in einem Loch sind, kommt Jesus zu uns
in die dunkle Tiefe und hilft uns heraus und gibt uns wieder Freude am Leben.
Mit Jesus kommt die Hoffnung. Er begleitet uns…
Jesus selber sagt folgendes zu der Begegnung mit ihm:
„Kommt alle her zu mir, die
ihr euch abmüht und unter eurer Last leidet! Ich werde euch Ruhe geben. Lasst
euch von mir in den Dienst nehmen, und lernt von mir! Ich meine es gut mit euch
und sehe auf niemanden herab. Bei mir findet ihr Ruhe für euer Leben. Mir zu
dienen ist keine Bürde für euch, meine Last ist leicht." Die Bibel in
Matthäus 11, 28 – 30
Damit ist unter anderem auch die Nachfolge Jesu gemeint. Sie
ist nicht schwer, weil Jesus uns dabei hilft. Wenn wir von ihm lernen und das
Gelernte umsetzten, wird unser Lebensschiff in ruhigeres Gewässer geführt.
Darin haben sogar unsere Mitmenschen Platz. Sind wir gefüllt von der Liebe
Jesu, fällt es uns leicht davon weiterzugeben…
Noch eine wichtige Klammerbemerkung: Jesus um Hilfe zu
bitten ist nicht zu vergleichen mit dem betätigen eines Automaten, der immer
das Gewünschte liefert. Es gibt Situationen, in denen Jesus nicht oder nicht
sofort eingreift. Jesus ist souverän und handelt wann und wie er will. Einige
Nöte in unserem Leben lässt er bewusst zu, damit wir reifere Menschen werden. Bei
vielen anderen bleibt die Frage der Ursache jedoch bestehen. Wie weit spielt
das Böse mit? Gibt es ein Selbstverschulden? Wie auch immer; durch das Klammern
an Jesus werden schwierige alltägliche Situationen hoffnungsvoller.
Ja, Jesus möchte uns im Alltag helfen! Ich erlebe es oft!
*http://www.duden.de/rechtschreibung/Deismus
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